Die Entfaltung der Sprache hat charakteristische Vorstufen:
- Details
- Category: Erstes Jahr
- Hits: 997
Die Perzeption ist zu Beginn global und orientiert sich zunächst alleinig an die Intensität, beileibe nicht an die Beschaffenheit der Umweltreize. In der Rückäußerungszeitspanne konstatiert erstes Betrachten, womit dem menschlichen Gesicht besondere Vigilanz geschenkt wird (die Augen haben Signalfunktionalität). Das Aussuchen sozialorientierter Stimuli scheint
angeboren und dürfte in einer direkten Verbindung zur Abhängigkeit des Kindes von seiner sozialen Umgebung stehen. Außerdem werden schwierige Gebilde einfachen gegenüber favorisiert. Die Anregung der weiteren Entwicklung vermöge einer vielgestaltigen Umgebung ist offensichtlich eine wichtige de facto Schlussfolgerung aus diesen Beobachtungen.
Erste Erinnerungs- und Lernperformanzen treten in Verbindung mit der Nahrungsannahme auf (Verbesserung des Saugreflexes und Reagieren auf Vorhinweise. Darüber hinaus zeigen sie sich im Rückblicken und Wiedererkennen, in Überraschtsein und Vermuten wie noch in den Fremdartigkeitseindrücken.
Der Verstand entfaltet sich in dieser Periode noch nicht, indes werden erste sensomotorische Erlebnisse, auf denen die Intelligenzevolution anschließend aufbauen wird, gemacht (mustern, halten, berühren, greifen).
Im gefühlsmäßigen und sozialen Areal erwidert das Kind mit Lächeln auf den Menschen ganz generell, zunächst auf das menschliche Angesicht und die Augen, hernach genauso auf die menschliche Stimme. Ebenso ahmt es den Gesichtsausdruck unwillkürlich nach. Es handelt sich dabei um ein vererbtes Instinktverhalten.
Die Entfaltung der Sprache hat charakteristische Vorstufen: das Brabbeln und die Lautäußerungen. Das Lallen ist ein Funktionsspiel, die Tonäußerungen präsentieren die charakteristische menschliche Geneigtheit, mittels 'Sprechen' auf Sprache zu antworten. Auf jener Stufe der Sprachentwicklung ist das Kind gleichwohl auf Kundgabe und Auslösung von Gebaren der Umgebung limitiert.
Die Periode der aktiven Hinsicht zur Umwelt (zwischen 7. und 11. Monat) ist beschrieben zufolge einer größeren motorischen Rührigkeit, welche nun ebenso eine aktive Zuwendung zum Erwachsenen und eine vitale Inbesitznahme von Dingen gestattet.