Für Therapieanfragen ...

Zunehmend wollen Menschen eine psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nehmen – falls sie es denn könnten. Therapieplätze sind knapp, die Wartezeit für einen neuen Therapieplatz kann mitunter Monate betragen.

Selbstreflexion und Ich-Betrachtung

So ausgeprägt die körperlichen Entwicklungen in der Pubertät sind (hormonal gesteuerte Ausformung der männlichen und weiblichen Figur und des Geschlechtsformats, definitives Längenfortentwicklung), im essenziellen ist die Adoleszenz in unserer Zivilisation ein biopsychisches und soziologisches Erscheinungsbild:

Die Zwistigkeit mit den Erfordernisen des Erwachsenseins sind wesentlich, der Jugendliche muss sich aus den Dependenzen des Kindseins freizukämpfen wie noch in allen wesentlichen Lebensbereichen eigenverantwortlich und selbstverantwortlich werden.

In dieser Begebenheit des Wandels sind Konflikte, in erster Linie Rollen- und Statuskonflikte, unabdingbar.

Die Adoleszenz dauert in unserer Kultur überaus lang. Je verwickelter die Ansprüche einer Sozialstruktur sind, desto mehr braucht es, bis man zu einem ebenbürtigen Mitglied geworden ist; in primitiven Zivilisationen gibt es eine Pubertät in unserer Sinnhaftigkeit nicht.

Jeder Jugendliche soll sich in der Adoleszenz mit fassbaren Angelegenheiten auseinandersetzen (so geheißene epochal unabhängige Aufgaben).

Eine solcher Aufgaben ist die Persönlichkeitsfindung. Prämisse dazu ist die erst in diesem Lebensalter erreichbare Selbstreflexion, das Sinnieren über sich selbst. Dadurch wird auch das Fassungsgabe für fremdseelische Begebenheiten erreichbar. In der Lektüre werden aktuell differenziertere Charakterdarstellungen gesucht, und weiters der Sinn für Mutter Natur und Kunst erwacht.

Die Ich-findung beginnt bei der kritischen Betrachtung des eigenen Äußeren (Identifizierung mit den Standards der Peer-Gruppe, Nachahmung von erfolgreichen Persönlichkeiten) und wechselt als nächstes prompt auf Befähigungen, Eigenschaften und interne Qualitäten. Idole (lebendige oder geschichtliche Individuen oder Hauptakteure der Literatur) sind bei der Ichfindung von Maßgeblichkeit.

Bemerkenswert ist, dass die Wahl der Vorbilder schichtbedingt ist: Jugendliche der Unterschicht selektieren eher namhafte SportlerInnen und AkteurInnen zum Leitbild. Sie lehnen sich dabei an deren Fortuna und an deren externe Erscheinungsbild.

Jugendliche der Mittel- und Oberklasse küren zum Idol eher Wissenschaftler und engagierte Politiker, wobei sie den Charakter und die subjektive Neigung namentlich ästimieren. Mit zunehmendem Alter und allmählicher Selbstprofilierung verringert sich die Maßgeblichkeit der Idole. Die Relevanz der Eltern als Idoler ist bei weitem nicht deutlich, sie scheint indes recht beträchtlich zu sein.

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