Die Verhaltensbeobachtung unter kontrollierten Voraussetzungen
- Details
- Category: Grundlagen
- Hits: 856
Die Entwicklungspsychologie wendet diverse Funktionen an, um zu ihren Wissenschaftsergebnissen zu gelangen. Wesentlich ist unterdies, dass mittels geeigneter Applikation höchstmögliche
Objektivität erzielt wird. Eine wesentliche Routine ist die Verhaltensbeobachtung in der natürlichen Lage; geeignete Resultate ergeben sich dabei jedoch einzig, wenn die zu erfassenden Verhaltensweisen bewusst und planmäßig wahrgenommen, wennmöglich ferner protokolliert werden.
Die Verhaltensobservation erstreckt sich im Normalfall auf eine begrenzte Zeit. Sonderfälle sind die Dauererkundung und das Urne Sampling (Urnenmodell, Zufallstichprobe). Vor allem gefühlsmäßige und soziale Verhaltensweisen wie noch Spiel- und Wirkungsformen werden mit dieser Routine aufgenommen.
Die Verhaltensbeobachtung unter kontrollierten Voraussetzungen setzt eine Versuchs- und eine gleichartige Kontrollgruppe voraus. Erst mit Hilfe des Vergleichs der beiden Gruppen mag erfasst werden, welche Reaktionen mithilfe der kontrollierten Voraussetzungen zustandegekommen sind.
Versuche in der Entwicklungspsychologie sind vor allem die Leistungs- und Prüfprobeläufe, mittels derer mengenmäßig nachvollziehbare Leistungen erhoben werden sollen. Oft werden sie durch ein Untersuchungsgepräch ergänzt, um näheren Einblick in die Beweggründe des Handelns zu erhalten. Eine sonstige Option, zu entwicklungspsychologisch relevanten Resultaten zu gelangen, ist die Untersuchung werturteilsfreier Gebilde und die Fragebogenprozedur.
Zur Erfassung von Dynamiken in der Zeit wird die Querschnittroutine (ritische Auseinandersetzung und Vergleich von diversen Altersgruppen) und die Längsschnittfunktion (Erkundigung von Einzelindividuen über längere Zeitspannen) oder ebenso eine Kombination der beiden Methoden angewendet.
Die maßgeblichen Merkmale der Entwicklungsverläufe sind die Distinktion (Verbesserung von Funktionen), die Integration (Beziehungszusammenhänge erzeugen), Fokussierung (zunehmend zentrale Regulierung des Verhaltens und Verringerung des mit Hilfe von Zufalligkeiten herbeigeführten Reagierens), Gestaltung von Konsistenzen in allen psychischen Teilbereichen sowie Stabilisieren von Gepflogenheiten, Eigenschaften, Neigungen und Einstellungen.
