Für Therapieanfragen ...

Zunehmend wollen Menschen eine psychotherapeutische Behandlung in Anspruch nehmen – falls sie es denn könnten. Therapieplätze sind knapp, die Wartezeit für einen neuen Therapieplatz kann mitunter Monate betragen.

Sympathie scheint wie Angstgefühl

Es ist tief in uns verwurzelt und befällt uns so unüberlegt wie Beklemmung. Ohne Mitgefühl gäbe es keine keine Uneigennützigkeit untereinander. Ein ungerührter Mensch wird größtenteils als unliebenswürdig empfunden. Wir selbst möchten nichtsdestotrotz auf keinen Fall diese Gefühlsregung in anderen wachrufen.

Denn Anteilnahme hat eine Kehrseite. Alljährlich zelebrieren Kinder St. Martin, welcher mit seinem Ross durch die Winterlandschaft trabt und von einem abgerissenen Habenichts am Weg um Beihilfe anfleht wird.

Der gute Mann reflektier nicht lange, zerschlitzt seinen warmen Mantel mit dem Säbel und schenkt die eine Hälfte dem Habenichts.

Die großmütige Handlung trägt ihm bis auf den heutigen Tag Ehre ein – und den Kindern Leckerei. Variationen von Anteilnahme sind die Münzen, welche unsereiner in die Mütze eines Bettlers fallen lassen, oder die Spendenüberweisungen für Hilfsprojekte.

Das lebendige Mitgefühl hat nicht nur im Christentum eine langwährend Gepflogenheit, stattdessen ist sie in allen Weltanschauungen verankert. Praktisch ist es ein sehr altes, profund verwurzeltes erbliches Programm, welches offenbar bereits den Steinzeitmenschen das Fortleben der eigenen Gattung sichern sollte.

Gerät ein Mitglied des eigenen Clans in eine gefährliche Notsituation, lärmen auch bei den anderen Mitgliedern die Alarmglocken, und ebendiese machen Anstalten, den lebensgefährlichen Zustand abzustellen, denn: im Kampf contra der Dominanz der Natur wird jedes Gruppenmitglied benötigt und der Verlust eines Artgenossen schwächt die Schar.

Sympathie scheint wie Angstgefühl, eine gestriges Gefühlsbewegung zu sein, welche im ältesten Bestandteil des Gehirns hervortritt, mithin im limbischen System, welches instinktmäßige Reaktionsmuster bewirkt. Haben wir Bedrohungsgefühle, dann wollen wir weglaufen.

Überwältigt uns Mitgefühl, dann wollen wir hinlaufen, etwas Geeignetes demgegenüber durchführen. Der Mensch ist als zwischenmenschliches Geschöpf auf seine Artgenossen dependent.

Allein mag er kaum weiterbestehen. Mitgefühl hilft, Notlagen und Aggressionen in der Horde zu verwinden. Das gilt bis zum heutigen Tag.

Mit der Fortentwicklung hat daher jede Gesellschaftsstruktur ein Ordnungsprinzip der Nothilfe ausgetüftelt... aus aus reiner Selbstbewahrung, insofern jeder einmal in Schwierigkeit geraten mag.

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