Erlebnisse und Auffassungsvermögen - Intelligenz

Die Realisierung der Intelligenz ist vielschichtig. Sie hat ihre Ausgangsebene in den sinnesmotorischen Erfahrungen des 2. Lebensjahres: Das Kind lernt mittels Hantieren, Erkundung und Erfahrung die Sachen in ihrer

Auswirkungsweise und Nutzbarkeit kennen. Es erfasst Beziehungen bei den Dingen und erprobt sie: Von elementarem Interesse ist das ' Ineinander ' wie noch ' Aufeinander '.

Das Auffassungsvermögen zu Bildern formt sich früh. Zuerst werden Bilder wohl für wirkliche Objekte gehalten, allmählich, mit so circa zwei Jahren, detektiert das Kind aber den Gegensatz zwischen Bild und Wirklichkeit und kann allmählich kompliziertere Bildinhalte registrieren, und auch Bilder folgen auffassen, bei ungefähr fünf Altersjahren. Die sensomotorischen Erfahrung sind die Grundsteine der sprachlichen, begrifflichen Intelligenz. Ein gewichtiges Kennzeichen der Intelligenzentfaltung im Vorschulalter ist die Begabung, Problembewältigung in Etappen vermöge geistiger Antizipation auf der Vorstellungsstufe nachzugehen.

Sobald die Sprache auskömmlich beherrscht wird, tritt als erhebliches Kennzeichen die Begriffserzeugung hinzu. Im zweiten Altersjahr formen sich vorerst übergreifende Induktionen, infolge dessen ein bestimmtes Kennzeichen hergeleitet wird. Mit verstärkter Distinktion werden als nächstes die Individualbezeichnungen gebildet, wie noch zu einem späteren Zeitpunkt die Gattungsnotationen.

Sukzessiv glückt derart die Abtrennung des Einschätzens von bestimmten Sachvorstellungen. Was für eine ansehnliche Intelligenzleistung die Begriffsentwicklung darstellt, zeigt die Tatsache, daß erst einsetzend mit drei Jahren die ersten, auf Wahrnehmungsmerkmale beruhenden Gattungsbenennungen, die so benannte realisierende Begriffsbildung, gebildet werden mögen.

Bezeichnungen im Zuge von Beziehungen aus dem eigenen Erlebnissbereich, gleichsetzende Begriffs bildung, sind erst mit ungefähr 5 Jahren schaffbar. Zwischen guter Intelligenzleistung wie noch hoher Wahrnehmungsdifferenzierung existiert eine klare zustimmende Kohärenz.

Das Prüfen der Intelligenz im Kleinkindalter ist weitgehend möglich. Die Erprobungsbedingungen müssen freilich ideal sein, um zu tauglichen Ergebnissen zu gelangen. Die vorhersagende Geltung von solchen Prüfungsresultaten ist sehr limitiert. Die Umsetzung von Erprobungen in diesem frühen Lebensalter ist daher an erster Stelle dann angezeigt, wenn eine Fehlreifung vermutet wird.